Gunta Stölzl war eine deutsche Textilkünstlerin, Weberin und Designerin, die für ihre Arbeit am Bauhaus bekannt ist. Sie wurde am 5. März 1897 in München als Gunta Gröger geboren und wuchs in Hamburg auf. Nachdem sie zunächst eine Ausbildung zur Weißnäherin absolviert hatte, studierte sie von 1919 bis 1923 am Bauhaus in Weimar und später in Dessau.
Stölzl war eine wichtige Vertreterin des Bauhaus-Textilhandwerks und war eng mit dem Bauhausmeister Wassily Kandinsky verbunden. Sie leitete von 1925 bis 1931 die Bauhaus-Weberei und revolutionierte dort die Herangehensweise an Textildesign. Stölzl entwickelte neue Techniken und Experimente mit Materialien, um innovative und moderne Stoffe zu kreieren.
Sie legte großen Wert auf die Funktionalität ihrer Entwürfe und strebte danach, Kunst und Handwerk zu vereinen. Stölzls Arbeiten umfassen Wandteppiche, Textilien für den Innenraum, Möbelstoffe und Kleidung. Sie erkannte auch die wirtschaftlichen Möglichkeiten von Textildesign und führte kommerzielle Produktionstechniken in die Bauhaus-Weberei ein.
Mit der Machtübernahme der Nazis im Jahr 1933 wurde das Bauhaus verboten, und Stölzl emigrierte zusammen mit ihrem Mann, dem Bauhaus-Architekten Arieh Sharon, nach Zürich in der Schweiz. Dort gründete sie eine eigene Weberei und setzte ihre Arbeit als Künstlerin fort.
Gunta Stölzl wird als eine der bedeutendsten Textilkünstlerinnen des 20. Jahrhunderts angesehen und hat mit ihren experimentellen Designs eine Vielzahl von modernen Textilkünstlern und Designern beeinflusst. Sie verstarb am 22. April 1983 in Zürich.
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